Fouzia Hammoud – Herzensarbeit wird mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg 2025 gewürdigt
Am12.09.25 wurde Frau Fouzia Hammoud aus dem Herzogenried Mannheim die Heimatmedaille Baden-Württemberg 2025 verliehen. Mit ihr wurden auch noch 9 weitere Persönlichkeiten, die sich um ihre Heimat Baden-Württemberg besonders verdient gemacht haben, geehrt. Seit 1978 werden so vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg herausragende Gesamtleistungen oder nachhaltige Einzelleistungen gewürdigt und der Öffentlichkeit präsentiert. Die Stadthalle Weinheim war zu diesem Zweck festlich geschmückt worden. Die einzelnen Ehrungen waren in ein würdiges Festprogramm, das von der Woinem Brass unter Leitung von Ralf-Werner Kopp musikalisch untermalt wurde, eingebettet. Jede Persönlichkeit wurde einzeln durch ein Video vorgestellt, anschließend auf die Bühne gebeten und herzlich begrüßt. Das Video von Fouzia Hammoud kann man im Internet unter https://www.youtube.com/watch?v=PWKgaF7CQjk ansehen. Die nachfolgende Würdigung benannte daraufhin die Gründe, die zu der Ehrung durch die Heimatmedaille geführt hatten. Daran schloss sich dann eine Laudatio durch Herrn Staatssekretär Arne Braun an. Hören wir beispielhaft für alle Vorstellungen in die von Frau Hammoud einmal hinein.
„Identifikation mit der Heimat und Offenheit mit der Welt gehören zusammen. Nur wer das Eigene kennt, vermag auch das Fremde zu schätzen. Die ungemeine Vielfältigkeit des deutschen Südwestens ist das Produkt der jahrhundertelangen Begegnung und Bereicherung des Eigenen mit dem Fremden. Es geht um den fruchtbaren Austausch von Heimat und Welt. Heimat braucht Kraft von innen und Anregung von außen. Die jetzt zu ehrende Person steht mit ihrer ganzen Persönlichkeit hinter dieser Idee. Sie kommt aus Mannheim, ihrer neuen Heimatstadt. Sie ist dort Übersetzerin, Integrationsbegleiterin, Mitglied im Integrationsbeirat, sitzt im Kulturausschuss, ist Vorstand vom „The African Network of Germany e.V.“, ist Gründerin vom „Das arabische Haus“ und als Veranstalterin vom interkulturellen Frühstück, dem gemeinsamen, interreligiösen Fastenbrechen und auch von vielen multikulturellen Kochveranstaltungen bekannt.“

Die Freude über die Verleihung der Heimatmedaille ließ sich am strahlenden Lächeln und an den leuchtenden Augen von Frau Hammoud ablesen. Obwohl die obige Aufzählung nur einen kleinen Teil dessen benannte, was Fouzia Hammoud so alles für Mannheim mit großer Freude und in aller Stille so tut. In ihrer Danksagung zu dieser Ehrung nutzte sie diese Bühne, um ihre Haltung zu Heimat und Integration auch einmal öffentlich zu erläutern:
„Heimat ist regional und Heimat ist globalisiert. Damit Menschen ihre Heimat hier finden können, müssen sie auch von der anderen Seite akzeptiert werden. Für mich kommt Integration nicht von einer Seite, sondern von beiden Seiten. Das ist keine Einbahnstraße. Wichtig ist, dass wir zusammenhalten, einander zuhören und miteinander an einem Strang ziehen und so gemeinsam unsere Ziele erreichen. Dafür setze ich mich in Mannheim in unterschiedlichen Bereichen ein. Wir haben hier viele gemeinsame Ziele und kommen auch sehr gut mit ihnen voran. Ich bin stolz, Mannheimerin zu sein.“
Anschließend lud die Stadt Weinheim die Würdenträger*innen und die vom Ministerium offiziell schriftlich eingeladenen Bürgermeister/Bürgermeisterinnen der Herkunftsorte der Geehrten und die entsprechenden Landräte/Landrätinnen oder Bundestagsabgeordnete, sowie die Angehörigen und die Ehrengäste der Geehrten zu einem Stehempfang ein. Einzelne Träger der Ehrenmedaille – wie auch Fouzia Hammoud – wurden dazu eingeladen, sich in das „Goldene Buch der Stadt Weinheim“ einzutragen.

Und zu guter Letzt hat Fouzia mir noch verraten, was sie sich für ihre zukünftige Arbeit im Herzogenried und in Mannheim wünscht:
„Dass sich das schon vorhandene Miteinander noch stärker ausprägt. Dass ein Raum für Beratung und zwanglose Begegnung im Herzogenried entsteht und jeder Mensch dort weiß: Da kann ich hingehen, egal woher ich komme, dort bin ich gern gesehen und kann meine Fragen stellen und meine Sorgen mit anderen Menschen in lockerer Runde bei einem günstigen Stück Kuchen, Tee, Kaffee, Wasser oder Saft – oder ganz ohne Verzehr – besprechen kann. Da würde ich gerne, wie ich das im Jungbusch schon lange mache, mithelfen. Vielleicht mit zwei oder besser 3 Beratungsstunden pro Woche für Menschen (eine davon nur für Frauen), denen an anderen Stellen nicht, oder nicht ausreichend geholfen werden kann.“
Der Gesamteindruck der Vorstellung der Würdenträger und ihres Engagements war sehr beeindruckend. Es war wohl Niemanden der Anwesenden auch nur annähernd bewusst, was in Baden-Württemberg durch engagierte Einzelpersonen so Alles bewirkt und erreicht wurde und wird. Man konnte förmlich erfühlen, dass Demokratie und Gemeinwohl sehr wohl im Kleinen, im Umfeld jedes Einzelnen von uns, entsteht, wächst und gedeiht.
Text / Fotos: © Michael Baier