Die NaturFreunde der Metropolregion haben auf dem Spinelli-Gelände der Bundesgartenschau einen Drei-Zonen-Garten nach dem Konzept von Markus Gastl errichtet. In der Ertragszone wird Gemüse und Obst angebaut. Die Hotspot-Zone mit mageren Böden ist Lebensraum für eine Vielzahl einheimischer Kräuter und Stauden und mit ihnen assoziierter Tiere. Natur-Module, wie die für den Drei-Zonen-Garten typische Steinpyramide, bieten hier zusätzlich Lebensraum und Unterschlupf. Die Pufferzone, bestehend aus einer artenreichen Hecke, bietet nicht nur den vorkommenden Tierarten ebenfalls Nahrung, Schutz und Lebensraum, sondern schützt auch die Ertrags- und Hotspot-Zone vor negativen Einflüssen von außen. Sinn und Zweck dieser Art von Garten ist die Versorgung mit Lebensmitteln bei gleichzeitiger Förderung der Artenvielfalt und des Ressourcenschutzes. Das Thema Nachhaltigkeit steht hier im Fokus.
Ein besonderes Anliegen war uns, dieses auch den Kindern zu vermitteln.
Dies konnte durch die Förderung der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg mit verschiedenen naturpädagogischen Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche aus Mannheimer Schulen umgesetzt werden. Die Kinder hatten großen Spaß und zeigten Lerneifer beim Bau von Natur-Modulen und Nisthilfen für Vögel, Insekten und weiteren Kleintieren. So lernten die Kinder spielerisch vieles über die Lebensbedingungen von heimischen Tieren. Wichtig dabei war auch das Aufzeigen der Vielfalt der Module als bedeutsam für die Vielfalt der Lebewesen. Stichwort: Biodiversität.
Den Kindern und Jugendlichen sollte außerdem die Möglichkeit gegeben werden, Ideen und Anregungen für den eigenen Garten mit nach Hause zu nehmen. Aber auch Kindern und Jugendlichen, die kaum Zugang zur Natur haben, wurden hier die Bedingungen geschaffen, sich in der Natur zu bewegen.
Darüber hinaus wurden für Erwachsene und Jugendliche Führungen durch den Garten angeboten.
Interessant war hier vor allem die Bedeutung von heimischen Wildkräutern für die Artenvielfalt und auch für die menschliche Ernährung sowie Gesundheit (essbare Kräuter und Heilkräuter): Stichwort „Was wächst im Drei-Zonen-Garten“.
Lernen von anderen
Besonders neugierig sind unsere Besucherinnen und Besucher auf die beiden „Keyhole-Beete“ – Schlüssellochbeete. Der Name kommt von der besonderen Art der Struktur: Als ein kreisrundes Hochbeet mit einer Einbuchtung zur Mitte sieht es aus der Vogelperspektive aus wie ein Schlüsselloch. Diese Art des Gemüseanbaus gibt es in Afrika schon viele Jahre. So können Familien ihre Nahrung sicherstellen und gleichzeitig die knappen Ressourcen wie Wasser und Nährstoffe optimal nutzen.
Auch unsere Schlüssellochbeete waren mit Gemüsepflanzen und Kräutern bestückt und wurden immer wieder beerntet. Die vielen positiven Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher machen uns sehr stolz und entschädigen uns für die vielen Stunden der ehrenamtlichen Arbeit, die damit verbunden waren. Wir haben uns aber natürlich auch selbst darüber gefreut, was alles kreucht und fleucht auf und unter dem Garten, welche Artenvielfalt in so kurzer Zeit möglich ist. Wir, das BUGA-Team der Naturfreunde, werden uns auch nach dem Ende der BUGA um den Garten kümmern.
Text: Jutta Hagen im Auftrag des BUGA-Teams